Praxistipp:

Für den BKK Gesundheitsreport 2018 wurden die Daten von 8,4 Mio. BKK-Versicherten ausgewertet mit Schwerpunkt auf der Altersgruppe 50+:

Die Arbeitsunfähigkeitstage bei Beschäftigten sind insgesamt um knapp 2 Prozent zurückgegangen. Die meisten Fehltage gehen nach wie vor auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurück (4,4 AU-Tage je beschäftigtes Mitglied), gefolgt von psychischen Störungen (2,8 AU-Tage) und Atemwegserkrankungen (2,7 AU-Tage).

Mehr als die Hälfte aller Fehlzeiten werden allein durch diese drei Krankheitsarten verursacht.

Ältere Arbeitnehmer nicht öfter krank

Leistungsfähigkeit verändert sich

Ein Drittel der Arbeitskräfte in Deutschland ist heute 50 Jahre oder älter, Tendenz steigend. Der BKK Gesundheitsreport hat daher diese Altersgruppe näher in den Fokus genommen. Die Ergebnisse zeigen, dass die 55- bis 59-jährigen Arbeitnehmer 10 Tage länger krank sind als ihre jüngeren Kollegen. Bei den 60- bis 64-jährigen waren es mit 32 Fehltagen noch einmal 5 Tage mehr.

Hier zeigen sich deutliche Unterschiede bei der Art der Berufe: Maßgeblichen Einfluss auf die Ausfallzeiten hat neben der Erkrankung selber v. a. auch die Belastung im Job.

Anhand der Arbeitsunfähigkeitstage älterer Arbeitnehmer kann man dem Bericht zufolge jedoch keine Rückschlüsse auf die Produktivität von Beschäftigten im Alter von 50 Jahren oder älter in Unternehmen ziehen. Zwar nehmen die physischen und psychischen Leistungsvoraussetzungen im Alter ab, jedoch nicht die Arbeitsleistung der älteren Beschäftigten insgesamt. Dies liege auch daran, dass ältere Beschäftigte z. B. mit Erfahrung, sozialen Kompetenzen und Gewissenhaftigkeit die altersbedingten Leistungseinschränkungen ausgleichen können. Da jedoch mit zunehmendem Alter die Leistungsfähigkeit immer unterschiedlicher werde, müsse eine individualisierte Arbeitsplanung und altersgerechte Führung dies ausgleichen.