Herausforderung Umstrukturierung

Neue Vorgesetzte

Gerade bei Unternehmensverkäufen bringen die neuen Inhaber oft zeitweilig oder dauerhaft eigenes Führungspersonal mit, das den aufgekauften Betrieb in die bestehenden Prozesse integrieren soll. Diese Personen haben es in eingespielten Teams oft besonders schwer, v. a. gegenüber den bisherigen Teamleitern oder dem mittleren Management. Hier wird es ebenfalls darauf ankommen, die Leistungen des umzustrukturierenden Betriebes und seiner Führungsmannschaft ausreichend zu würdigen und unter möglichst viel Beteiligung der Mitarbeiter in die Prozesse, Strukturen und Techniken einzugreifen.

Ob das mittlere Management unter der neuen Führung weiter tätig bleiben kann, ist eine strategische und auch persönliche Entscheidung. Es kann von Vorteil sein, dem Team einige bekannte Bezugspersonen zu erhalten, wenn diese mit der neuen Führung gut zusammenarbeiten. Je genauer die einzelnen Zuständigkeiten und Tätigkeitsfelder gegeneinander abgegrenzt sind, desto besser wird ein Nebeneinander von alten und neuen Führungskräften funktionieren. Untersuchungen bestätigen immer wieder, dass Mitarbeiter Manager verlassen, nicht Unternehmen – der direkte Vorgesetzte hat also einen großen Einfluss auf den Verbleib wertvoller Fachkräfte im Betrieb.

Das wichtigste Element bei einer Umstrukturierung ist, die Leistungen im bisherigen Unternehmen anzuerkennen, sowohl auf höchster Ebene (Antrittsrede des neuen Vorgesetzten) als auch im Alltag. Es liegt oft in der Natur der Sache, dass die Mitarbeiter Änderungen an Strukturen als Kritik an sich und ihrem Können verstehen. Je besser die Neustrukturierung begründet ist, etwa durch konkrete Marktentwicklungen, technische Neuerungen, Digitalisierung etc., desto besser werden die Mitarbeiter nachvollziehen können, dass die Neuerungen nicht gegen ihr Können gerichtet sind, sondern die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sichern.

Praxistipp:

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) bietet eine Studie mit Praxistipps zur Umstrukturierung.