WHO erkennt Computerspielsucht als Krankheit an

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat in ihrer neuesten Tabelle der anerkannten Krankheiten (ICD 11) erstmals auch die Internet- und Videospielsucht als Krankheit aufgeführt und einen entsprechenden Krankheitscode vergeben. Bis zu einer Umsetzung der Anerkennung in Deutschland kann es aber noch Jahre dauern.

Als Kriterien für die Diagnose dieser Erkrankung mit der offiziellen Bezeichnung "Gaming Disorder" gelten laut WHO folgende drei Faktoren:

  1. entgleitende Kontrolle etwa bei Häufigkeit und Dauer des Spielens,
  2. wachsende Priorität des Spielens vor anderen Aktivitäten und
  3. Weitermachen auch bei negativen Konsequenzen

Diese auch für andere Suchterkrankungen geltenden Kriterien sollen den Ärzten als Maßstab für die Erkennung dieser psychischen Abhängigkeit dienen. Die Vergabe des eigenen Erkrankungscodes 6C51 ermöglicht nun erstmals die statistische Erfassung der Verbreitung dieser Erkrankung, denn bislang gibt es hierzu nur Schätzungen.

Aktuell wird geschätzt, dass in Asien etwa zehn bis 15 Prozent und in Europa bis zu fünf Prozent der jüngeren Menschen pathologisch spielen.